Die Arbeiten des südkoreanischen Stammzellenforschers Hwang Woo-suk im US-Fachjournal „Science“ aus den Jahren 2004 und 2005 sind nachweislich gefälscht. Die Echtheit des weltweit ersten Klonhundes „SNUPPY“, über den 2005 im Fachjournal „Nature“ berichtet worden war, ist hingegen bewiesen worden.
Das gab die Untersuchungskommission der Seoul Nationaluniversität am Dienstagvormittag auf einer Pressekonferenz bekannt.
Demzufolge existierten keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür, dass Hwangs Team, wie 2005 in „Science“ berichtet, maßgeschneiderte Stammzellen für unheilbar kranke Menschen hergestellt habe. Die Forscher hätten Daten der zwei Stammzellen, die ebenfalls nicht geklont worden waren, sondern gewöhnliche embryonale Stammzellen waren, so gefälscht, dass der Eindruck entsteht, dass elf maßgeschneiderte Stammzellen hergestellt wurden. Die Stammzellen, welche die Forscher nach der Abgabe der Abhandlung nachträglich hergestellt haben wollen, entpuppten sich ebenfalls als gewöhnliche embryonale Stammzellen.
Auch Daten in der Arbeit 2004 über das weltweit erste Klonen embryonaler Stammzellen sind gefälscht. Die in „Science“ veröffentlichten Fotos von angeblich geklonten Stammzellen zeigten in Wahrheit ebenfalls gewöhnliche embryonale Stammzellen. Die Stammzellen, für die Hwnags Team Patente angemeldet hat, waren laut Ergebnissen der Untersuchungen drei externer Forschungsinstitute nicht durch somatische Kerntransplantation gewonnen worden.
Die Kommission bestätigte dagegen die Echtheit des weltweit ersten Klonhundes „SNUPPY“. Der DNA-Abgleich zwischen dem Klonhund, dem Hund, der als Körperzellenspender diente und der Leihmutter habe dies bewiesen.
Zum umstrittenen Eizellenerwerb des Forscherteams stellte die Kommission fest, dass Hwangs Team von 2002 bis 2005 insgesamt 2.061 Eizellen von 129 Spenderinnen zur Verfügung gestellt worden sind. Allein für die „Science“-Arbeit 2005 seien schätzungsweise 273 Eizellen eingesetzt worden. Hwang behauptete in der Arbeit, unter Einsatz von nur 185 Eizellen elf Stammzellen gewonnen zu haben.
Die Kommission erkannte schließlich Hwangs Forscherteam den Besitz von Technologie zum Klonen menschlicher Stammzellen ab. Die Forscher seien auf somatische Kerntransplantation bei Tieren spezialisiert und nur damit international wettbewerbsfähig. Beachtenswert sei aber, dass die Forscher bei der somatischen Kerntransplantation beim Menschen Teilerfolge erzielen konnten.
Die Kommission warf Hwang und seinen Mitarbeitern vor, nicht nur Wissenschaftlerkollegen sondern die gesamte Öffentlichkeit belogen zu haben. Die Forscher müssten mit schweren Konsequenzen rechnen, hieß es. Ein langfristig negativer Einfluss auf die Wissenschaft des Landes werde aber nicht befürchtet. Die Lehren aus dem Skandal würden stattdessen positive Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie anstoßen, hieß es.