Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat in ihren Ermittlungen im Stammzellenskandal um Hwang Woo-suk einen Forschungsmitarbeiter in Hwangs Labor für die Zellfälschung verantwortlich gemacht.
Zu dem Schluss kam die Ermittlungsbehörde laut einem Bericht der Rundfunkanstalt KBS nach über 80-tägiger Ermittlungsarbeit. Dr. Kim Sun-jong habe bei der Subkultivierung der geklonten Stammzellen für die „Science“-Abhandlung 2005 gewöhnliche embryonale Stammzellen hinzugegeben. Kim habe dies selbst eingeräumt. Hwang Woo-suk selbst sei höchstwahrscheinlich vor dem Ausbruch des Stammzellenskandals im letzten Oktober nicht über die Zellfälschungen informiert gewesen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gebe es viele entlastende Umstände für Hwang.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte aber die Ergebnisse der Ermittlungen der Seoul Nationaluniversität über die Beteiligung Hwangs an der Fälschung der beiden „Science“-Abhandlungen aus den Jahren 2004 und 2005. Ob Hwang deswegen strafrechtliche Konsequenzen drohen, sei aber unklar, hieß es. Die Staatsanwaltschaft durchsuchte unterdessen am Dienstag Büro sowie Labor des Stammzellenforschers, um zum möglichen Missbrauch staatlicher Forschungsgelder durch Hwang zu ermitteln.