Lee Ju-yeol, Chef der Koreanischen Zentralbank, hat betont, dass Südkorea über genügend Ressourcen verfüge, um mit der gegenwärtigen stagnierenden ökonomischen Lage umzugehen.

Bei seinem Vortrag auf einem Forum zu Wirtschaft und Finanzen am Mittwoch in der Nationalversammlung sagte Lee, das Land sei dank stabiler fiskalischer Bedingungen in der Lage, angemessen auf den Einbrüche in der Konjunktur und auf dem Arbeitsmarkt zu reagieren.

Lee berief sich dabei auf Zahlen des Internationalen Währungsfonds IMF, die besagen, dass Südkoreas fiskalischer Spielraum, beziehungsweise seine maximale tragfähige Staatsverschuldung abzüglich der gegenwärtigen Staatsverschuldung, im Jahre 2014 bei 241,1 Prozent gelegen habe.

Dies war der zweithöchste Wert unter allen in der Studie untersuchten elf Nationen, nur Norwegen lag mit 246 Prozent noch höher.

Die Zentralbank werde sich auf die Erholung der heimischen Wirtschaft konzentrieren und die Geldpolitik dementsprechend lockern, gleichzeitig aber auch auf finanzielle Stabilität achten, so Lee.

Das gegenwärtige geringe Wachstum und die niedrige Inflation hätten vor allem strukturelle Gründe, wie das Absinken der potentiellen Wachstumsrate die alternde Bevölkerung, sagte Lee. Daher bestehe neben monetären und fiskalischen Maßnahmen auch Bedarf an strukturellen Reformen.