Der Samsung-Erbe und Vizevorsitzende von Samsung Electronics Lee Jae-yong ist wegen eines Bestechungsvorwurfs und anderer Anschuldigungen im Zusammenhang mit dem Choi Soon-sil-Skandal verhaftet worden.
Das Bezirksgericht Seoul Zentral erließ den vom unabhängigen Sonderstaatsanwalt beantragten Haftbefehl am Freitagmorgen um 5.35 Uhr.
Der 48-Jährige Topmanager wurde in ein Untersuchungsgefängnis vor den Toren Seouls gebracht.
Das Gericht begründete die Festnahme mit zusätzlich vorgelegten Beweisen und neuen Vorwürfen.
Am 19. Januar hatte das Gericht einen Haftbefehl noch abgelehnt. Bei ihrem zweiten Versuch, eine Verhaftung zu erwirken, legten die Ermittler zusätzliche Beweismittel vor, nach denen Lee kriminell erwirtschaftete Gelder versteckt und auf illegale Weise Vermögen im Ausland zur Bestechung von Choi Soon-sil, einer engen Freundin von Präsidentin Park Geun-hye, überwiesen habe.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Lee Choi Soon-sil und ihrer Familie 43 Milliarden Won oder 36 Millionen Dollar entweder zahlte oder deren Zahlung in Aussicht stellte. Im Gegenzug soll er von Seiten der Regierung Unterstützung für die umstrittene Fusion von zwei Samsung-Töchtern im Jahr 2015 erhalten haben. Dank der Fusion konnte Lee die Kontrolle über die Unternehmensgruppe übernehmen.
Lees Anwälte argumentieren, dass Lee niemals Gegenleistungen für die Unterstützung von Projekten der Choi-Familie gefordert habe. Auch habe Präsidentin Park den Manager wegen der Spenden unter Druck gesetzt.