Die Verhaftung des Samsung-Erben und Vizevorsitzenden von Samsung Electronics, Lee Jae-yong, hat dem Konglomerat einen Schock versetzt.
Ein Mitarbeiter von Samsung sagte, es sei sehr bedauerlich, dass das Gericht den Haftbefehl erlassen habe, obwohl sich die von der Sonderstaatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe von den bei deren ersten Versuch für die Erwirkung eines Haftbefehls vorgelegten Verdachtsmomenten im Grunde kaum unterscheiden. Die Gruppe werde sich bemühen, vor Gericht Lees Unschuld zu beweisen.
Gegen die Samsung Gruppe wurden seit ihrer Gründung als eine Handelsfirma im Jahr 1938 mehrmals Ermittlungen der Staatsanwaltschaft eingeleitet. Es ist jedoch das erste Mal, dass ihr Chef verhaftet wurde.
Unmittelbar nach der Verhaftung von Lee Jae-yong schaltete Samsung in einen Krisenmodus um, federführend sind die Geschäftsführer der Tochterfirmen. Damit wurde der Umbau der Führungsstruktur und Umstrukturierung der Geschäfte de facto gestoppt.
Lee hatte bei einer parlamentarischen Anhörung zum Choi Soon-sil-Skandal versprochen, das Büro für Zukunftsstrategie, den Kontrollturm des Konglomerats, aufzulösen. Wegen Lees Verhaftung wird das Büro jedoch voraussichtlich fürs Erste fortbestehen. Zudem sind Diskussionen über eine eventuelle Umwandlung von Samsung Electronics in eine Holdinggesellschaft zurzeit kaum möglich.