Die USA werden nach den Worten von Außenminister Colin Powell bei den Bemühungen um eine diplomatische Beilegung des Streits um das nordkoreanische Atomprogramm mit Geduld vorgehen.

Die USA seien nicht in Eile, um dieses Ziel zu erreichen, sagte Powell gestern nach Gesprächen mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Ban Ki-moon in Washington. US-Präsident George W. Bush glaube fest daran, dass es eine diplomatische Lösung des Konflikts gebe.

Die Zeitung „Washington Post“ berichtete dagegen, Bush habe die amerikanische Delegation für die Sechs-Länder-Gespräche über eine Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms in der vergangenen Woche in Peking angewiesen, deutlich zu machen, dass die Geduld der USA im Atomstreit bald ein Ende haben könne. Es gebe jedoch keinen neuen Krisenzustand, wie der Zeitungsartikel suggeriere, sagte Powell gestern.

Ban bekräftigte unterdessen, dass die Regierung in Seoul zu Wirtschaftshilfe für Nordkorea bereit sei, falls das Land sein Atomprogramm als ersten Schritt zu dessen kompletter Beseitigung einfriere.

Die zweite Runde der Sechser-Gespräche unter Beteiligung der beiden Koreas, der USA, Chinas, Russlands und Japans hatte erneut keinen Durchbruch gebracht. Die sechs Länder einigten sich jedoch prinzipiell darauf, die Gespräche bis Ende Juni fortzusetzen.