Südkorea verzeichnet unter den OECD-Mitgliedsländern den zweitgrößten Lohnunterschied unter den Arbeitnehmern.
Nach Angaben der OECD verdienten die oberen zehn Prozent der Arbeitnehmer in Südkorea im Jahr 2016 4,5 Mal mehr als die unteren zehn Prozent. Unter zehn OECD-Ländern, über die entsprechende statistische Daten vorliegen, verbuchte Südkorea damit die zweitgrößte Differenz hinter den USA (5,05 Mal).
Auch im Jahr 2015 rangierte Südkorea mit dem 4,59-Fachen unter 21 Mitgliedsländern auf Platz zwei hinter den USA.
Die Lohndifferenz zwischen den oberen und unteren zehn Prozent in Südkorea wuchs vom 4,4-Fachen im Jahr 2000 jedes Jahr und zwar auf das 5,12-Fache im Jahr 2006. Seitdem geht es zwar abwärts, jedoch in einem langsamen Tempo.
Südkorea verzeichnet zudem einen hohen Anteil der Geringverdiener, die nicht einmal zwei Drittel des Medianlohns verdienen. Mit Stand von 2016 verbuchte Südkorea mit 23,5 Prozent unter zehn verglichenen Ländern den zweithöchsten Anteil hinter den USA, die auf 24,91 Prozent kamen.
Eine Forscherin des Koreanischen Arbeitsinstituts nannte den Lohnunterschied zwischen Großunternehmen und kleinen sowie mittleren Firmen als größte Ursache für die große Lohndifferenz unter Arbeitnehmern in Südkorea. Daneben seien chronische Faktoren, die für ein Ungleichgewicht sorgen, im Spiel.