Das US-Handelsministerium hat am Freitag Präsident Donald Trump empfohlen, Stahlimporte aus zwölf Ländern einschließlich Südkoreas mit einem hohen Zoll von mindestens 53 Prozent zu belegen.
Die Empfehlung beruht auf einer Gesetzesregelung, nach der Importe im Falle der Bedrohung der nationalen Sicherheit begrenzt werden können.
Bezüglich der Aufnahme Südkoreas in die Liste der zwölf Länder vermuten Beobachter, dass die USA wirtschaftlichen Erwägungen vor Bündnisüberlegungen Vorrang gegeben hätten. Die südkoreanische Regierung betonte bisher auf der Grundlage der traditionellen Allianz, dass südkoreanische Stahlprodukte die nationale Sicherheit der USA nicht bedrohen würden, das Argument wurde jedoch nicht akzeptiert.
Das US-Handelsministerium gab die Kriterien der Auswahl der zwölf Länder nicht bekannt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass vor allem große Exporteure aufgenommen wurden, während ein Teil der mit den USA befreundeten Länder nicht berücksichtigt wurde. Kanada, der größte Stahlexporteur gegenüber den USA, Mexiko, Japan, Deutschland, Taiwan und Großbritannien wurden beispielsweise verschont.
Die südkoreanische Regierung vermutet als Hintergrund für die Auswahl Südkoreas, dass koreanische Unternehmen Stahl aus China verarbeiten und in die USA exportieren. Die Regierung und die Branche wollen sich dafür einsetzen, die US-Regierung bis 11. April, der Frist für die Entscheidung des US-Präsidenten, zu überreden.