Südkorea hat gegen das Urteil der Welthandelsorganisation (WTO) zuungunsten dessen Importverbots für Fischereiprodukte aus Japan Berufung eingelegt.
Das Ministerium für Handel, Industrie und Energie teilte am Montag mit, Seoul vertrete mit Rücksicht auf die Situation an Atomkraftwerken in Japan und die Wichtigkeit der Sicherheit der Lebensmittel der Bürger die Position, dass das Urteil des WTO-Panels nicht einwandfrei sei. Demnach lege das Land gemäß dem Streitschlichtungsverfahren der WTO Berufung ein.
Südkorea hatte nach der Atomkatastrophe 2011 in der japanischen Präfektur Fukushima ein Einfuhrverbot für Agrar- und Fischereiprodukte aus der Region verhängt. Im Jahr 2013 wurde das Importverbot auf Fischereiprodukte aus acht Präfekturen einschließlich Fukushimas ausgeweitet. Japan reichte im Mai 2015 bei der WTO eine Beschwerde dagegen ein.
Die WTO gab am 22. Februar ihr Urteil zur japanischen Klage bekannt. Südkorea habe mit dem Festhalten an dem Importstopp gegen das WTO-Übereinkommen über die Anwendung gesundheitspolizeilicher und pflanzenschutzrechtlicher Maßnahmen (SPS) verstoßen. Mit der Forderung nach zusätzlichen Tests habe Südkorea den Handel stärker als nötig eingeschränkt, hieß es.
Das WTO-Berufungsgremium soll innerhalb von 90 Tagen ein Urteil fällen.