Wirtschaft
Seoul wendet sich vor WTO gegen protektionistische Maßnahmen der USA und EU
Write: 2018-04-26 14:31:10 / Update: 2018-04-26 16:28:44
Südkorea hat bei einer Sitzung der Welthandelsorganisation (WTO) jüngste protektionistische Maßnahmen führender Länder angefochten.
Das teilte das Ministerium für Handel, Industrie und Energie am Donnerstag mit. Dabei handelt es sich um Anti-Dumping-Zölle der USA gegen koreanische Ölfeldrohre, deren Safeguard-Maßnahmen gegen Waschmaschinen und Solarpanels sowie Safeguard-Untersuchungen der EU gegen Stahlprodukte.
Seine Delegation habe bei einer WTO-Sitzung von Montag bis Mittwoch in Genf Besorgnis darüber ausgedrückt, dass die USA sogenannte „Adverse Facts Available“ (nachteilige verfügbare Tatsachen) übermäßig anwenden, erklärte das Ministerium. Gemeint ist, dass die USA beliebig einen hohen Zollsatz verhängen, wenn davon ausgegangen wird, dass ein Unternehmen bei einer Anti-Dumping-Untersuchung nicht ausreichend kooperiert. Aus diesem Grund verhängte Washington einen 75,81-prozentigen Zollsatz auf einen koreanischen Hersteller von Ölfeldrohren, das ist 29 Prozentpunkte höher als das vorläufige Urteil.
Das Ministerium kritisierte dies scharf und betonte, dass die USA eigene Systeme und Praktiken entsprechend dem WTO-Abkommen anwenden sollten.
Südkorea forderte auch einen zügigen Widerruf der US-Schutzmaßnahmen gegen importierte Waschmaschinen und Solarpanels sowie der Safeguard-Untersuchungen der EU zu Stahlprodukten, da diese mit dem WTO-Abkommen nicht übereinstimmten.
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