Die südkoreanische Discounter-Kette Lotte Mart zieht sich wegen des Streits über die Raketenabwehr THAAD komplett aus dem chinesischen Markt zurück.
Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben heute beschlossen, rund 50 Filialen in Schanghai und den angrenzenden Regionen an die chinesische Liqun Group für rund 280 bis 290 Milliarden Won (262 bis 270 Millionen Dollar) zu verkaufen.
Lotte Mart hatte bereits im April 21 Filialen in Peking verkauft. Wenn der Vertrag unterzeichnet wird, wird Lotte Mart nur noch über 14 Filialen in China verfügen. Den gesamten Verkauf will das Unternehmen bis Ende Juni abschließen. Damit wird Lotte Mart den chinesischen Markt elf Jahre nach seinem Einstieg verlassen.
Lotte Group hat im September letzten Jahres mit dem Verkauf von Supermärkten in China begonnen, nachdem die chinesische Regierung Vergeltungsmaßnahmen wegen der Stationierung von Batterien des US-Abwehrsystems in Südkorea ergriffen hatte. Der Konzern hatte das Grundstück für den Raketen-Standort, einen ehemaligen Golfplatz, gegen ein militärisches Grundstück getauscht.
Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, erleide Lotte Mart wegen des THAAD-Konflikts Verluste in Höhe von etwa 1,2 Billionen Won (rund 1,12 Milliarden Dollar).