Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-il hat heute in Peking seine Gespräche mit chinesischen Spitzenpolitikern fortgesetzt.

Beim Treffen mit Militärchef Jiang Zemin sollen beide Politiker, wie aus diplomatischen Kreisen in Peking verlautete, intensiv über die nordkoreanische Nuklearfrage diskutiert haben. Kim habe seine großen Bedenken über die Sicherheit seines Landes geäußert, wenn Nordkorea, so wie von den USA gewünscht, auf sein Atomprogramm verzichten sollte.

Er soll China dazu aufgefordert haben, die militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea zu verstärken und gleichzeitig die USA zum Verzicht auf die, wie es hieß, nordkoreafeindliche Politik zu überreden. Jiang soll daraufhin bekräftigt haben, dass die USA keine Absicht hätten, Nordkorea anzugreifen. Er soll gleichzeitig die Ergebnisse der Modernisierung der chinesischen Armee erörtert haben.

Beim anschließenden Gespräch mit Ministerpräsident Wen Jiabao sollen Wirtschaftsreformen im Mittelpunkt gestanden haben. Wen soll Nordkorea Wirtschaftshilfe angeboten haben, mit der die eingeschränkte Öffnung Nordkoreas befördert werden soll.

Kim Jong-il ist seit Sonntag in China. Am zweiten Tag in Peking traf er Staatspräsident Hu Jintao. In dem Gespräch soll sich der nordkoreanische Spitzenpolitiker zur Aufgabe des Atomprogramms bereit erklärt haben, wenn die USA einen politischen Kurswechsel gegenüber Nordkorea vornähmen.

China und Nordkorea haben den Chinabesuch Kim Jong-ils bisher nicht offiziell bestätigt. Auch Details zu Kims Besuchsprogramm werden bisher strikt geheim gehalten.