Beide Koreas wollen in absehbarer Zeit Vorbeugungsmaßnahmen gegen militärische Zwischenfälle im Westmeer ausarbeiten und ab dem 15. Juni umsetzen.

Das ist der Kern der am frühen Freitagmorgen erzielten Einigungen bei den zweiten innerkoreanischen Militärgesprächen auf Generalebene im südkoreanischen Sokcho.

Zu den Vorbeugungsmaßnahmen sollen unter anderem die Benutzung von gemeinsamen Funkfrequenzen für Patrouillenboote und der Austausch von Informationen über Grenzverletzungen von Fischerbooten gehören. Außerdem soll ein „heißer Draht“ zwischen beiden Militärs eingerichtet werden. Südkorea hatte dies bei den ersten Gesprächen in der Vorwoche vorgeschlagen.

Die südkoreanische Seite kam auch der nordkoreanischen Forderung entgegen, die Propaganda an der Grenze einzustellen. Beide Seiten einigten sich darauf, die Propaganda bis zum 15. August vollständig einzustellen.

Um über die Umsetzung der heutigen Einigungen zu beraten, werden beide Seiten am 10. Juni im nordkoreanischen Gaeseong zu Arbeitsgesprächen zusammenkommen.

Die Gespräche, die eigentlich schon gestern zu Ende gehen sollten, waren wegen Meinungsverschiedenheiten am Donnerstagabend unterbrochen und später wieder aufgenommen worden.

Gefechte zwischen Schiffen beider Länder hatten in der Vergangenheit, während der Krebsfangsaison im Frühjahr, immer wieder für Spannungen auf der Halbinsel gesorgt.