Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Südkorea zur Eindämmung der Rückwirkungen des Wachstumsprozesses geraten.
Ein Team des IWF hatte sich zwei Wochen lang in Südkorea ein Bild von der wirtschaftlichen Situation gemacht. Zum Abschluss der jährlichen Beratungen mit südkoreanischen Politikern rieten sie der Regierung, Maßnahmen zu treffen, mit denen sich kurz- bis langfristige Rückwirkungen im Wachstumsprozess abschwächen lassen.
Unter anderem wurde zu expansionistischen Maßnahmen geraten. Hierzu zählen die Aufstellung eines beträchtlichen Zusatzhaushalts und eine Lockerung der Geldpolitik.
Bei einem Treffen mit Finanzminister Hong Nam-ki am Montag hatte IWF-Teamleiter Tarhan Feyzioglu Bedenken über das Tempo der Mindestlohnanhebung geäußert.
Nach Angaben des Finanzministeriums habe der IWF zu einer "flexicurity" auf dem Arbeitsmarkt geraten, einer Mischung aus Flexibilität und Sicherheit. Ein solches Arbeitsmarkt-Modell war in Dänemark erfolgreich umgesetzt worden. Finanzmittel zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes sollten neu gegründeten Unternehmen und Startups zufließen, um ihnen zu mehr Produktivität zu verhelfen.
Die IWF-Experten hätten Südkorea für seine starken Fundamentaldaten hohe Noten gegeben. Die Staatsverschuldung sei gering, das Land sei als Produktionsstandort stark und verfüge über reichlich Devisenreserven.