Der Chef der südkoreanischen Kartellbehörde hat vorgeschlagen, ein internationales Beratungsgremium für ein gemeinsames Vorgehen gegen unfaire Praktiken globaler IT-Unternehmen zu gründen.
Den entsprechenden Vorschlag unterbreitete Kim Sang-jo, der Chef der Kommission für fairen Handel, bei der 19. Internationalen Kartellkonferenz am Donnerstag (Ortszeit) in Berlin.
Globale Tech-Giganten hätten durch disruptive Innovationen die Lebensweise der Verbraucher dramatisch verändert. Es entstünden jedoch neue Arten von unfairen Praktiken wie die Preisdiskriminierung gegenüber Einzelpersonen auf der Grundlage von Big Data. Einige Unternehmen würden den Marktzugang potenzieller Konkurrenten im Voraus verhindern, sagte Kim.
Es sei in der Ära der vierten industriellen Revolution unerlässlich, dass die Wettbewerbsbehörden gemeinsam vorgehen. Der Einfluss globaler Unternehmen sei nicht auf einen Staat begrenzt. Unterschiedliche Vorgehensweisen einzelner Länder würden Unsicherheiten und Verwirrungen am Markt vergrößern, erläuterte Kim.
Kim schlug daraufhin vor, ein Diskussionsgremium zu gründen, an dem sich internationale Organisationen wie International Competition Network und die OECD sowie Wirtschaftsbehörden einzelner Länder beteiligen. Es sei notwendig, dass Experten aus verschiedenen Bereichen, darunter auch Politik und Recht, über Wettbewerbsfragen diskutieren, betonte er.