Nach dem plötzlichen Tod des Vorsitzenden der Hanjin Group, Cho Yang-ho, richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe und die Übergabe der Führungskompetenz.
Die Hanjin Group ist Spitzenreiterin in der südkoreanischen Transportbranche und der 14.-größte Konzern.
Nach Chos Tod gibt es die Besorgnis über mögliche Verwirrungen beim Management. Die Gruppe teilte diesbezüglich mit, sofort ein Krisensystem einzuführen und wichtige Entscheidungen bei Sitzungen der Firmenchefs zu treffen. Damit will sie mögliche Fehler im Management auf ein Minimum beschränken.
Unterdessen wird erwartet, dass die Übernahme der Geschäftsführungskompetenz durch Chos Sohn Cho Won-tae nicht reibungslos verlaufen wird. Im Zuge der Zahlung der Erbschaftssteuer könnte es zu einem Machtkampf kommen, heißt es.
Die Familie von Cho Yang-ho hält 29 Prozent der Anteile an der Holdinggesellschaft Hanjin Kal. Sollten für die Zahlung der Erbschaftssteuer Anteile veräußert werden, kann die Quote der Anteile im Besitz der Cho-Familie auf rund 20 Prozent fallen. Dann könnte ihre Position als größte Anteilsinhaberin bedroht sein, da der Private-Equity-Fonds KCGI und die Rentenkasse NPS zusammen über 20 Prozent der Anteile besitzen. Beide hatten sich bei der Aktionärsversammlung von Korean Air im März gegen die Verlängerung der Amtszeit von Cho Yang-ho als Vorstandsmitglied ausgesprochen.
Daher wird erwartet, dass sich die Cho-Familie auf die Verteidigung der Kontrolle über die Gruppe konzentrieren wird und für die Zahlung der Erbschaftssteuer eher Bargeld in ihrem Besitz und Kredite nutzen wird.