Die südkoreanische Regierung hat Bedauern darüber geäußert, dass Tokio die Ausfuhren von wichtigen Komponenten für elektronische Geräte nach Südkorea einschränken will.
Die Maßnahme wird weithin als Reaktion auf ein Gerichtsurteil in Südkorea betrachtet, nach dem japanische Unternehmen koreanischen Opfern der Zwangsarbeit zur Zeit des Zweiten Weltkriegs eine Entschädigung zahlen müssen.
Der Minister für Handel, Industrie und Energie, Sung Yun-mo, sagte am Montag, dass eine wirtschaftliche Vergeltung wegen eines Urteils des Obersten Gerichts eines anderen Landes unsinnig sei. Dies verstoße gegen das demokratische Prinzip der Gewaltenteilung zwischen Parlament, Exekutive und Judikative.
Auch verletze Japan mit der Maßnahme Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) und konterkariere eine Einigung beim jüngst zu Ende gegangenen G20-Gipfel in Osaka, nach der freie, faire und nicht diskriminierende Investitionen gefordert würden.
Südkorea werde auf der Grundlage internationaler und nationaler Gesetze die notwendigen Schritte unternehmen. Hierzu zähle auch die Anrufung der WTO.
Auch wolle die Regierung durch eine enge Kommunikation mit der einheimischen Industrie den Schaden so weit wie möglich begrenzen. Gleichzeitig solle die Krise als Chance genutzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der südkoreanischen Industrie zu verbessern, sagte der Ressortchef weiter.
Japan hatte zuvor am Montag angekündigt, die bevorzugte Behandlung Südkoreas hinsichtlich Exporten von Materialien für die Herstellung von Halbleitern und Smartphones außer Kraft zu setzen.