Südkorea hat im Mai einen Überschuss in der Leistungsbilanz erzielt, nachdem es im Vormonat ein Defizit verbucht hatte.
Nach Angaben der Zentralbank wurde im Mai nach vorläufigen Schätzungen ein Plus von 4,95 Milliarden Dollar verzeichnet. Im April hatte Südkorea erstmals seit April 2012 ein Leistungsbilanzdefizit verbucht, das 660 Millionen Dollar betrug.
Die Erholung wird auf das geschrumpfte Defizit in der Dienstleistungsbilanz und den Wegfall saisonaler Faktoren im April wie die Dividendenausschüttungen zurückgeführt.
In der Warenbilanz wurde ein Überschuss von 5,39 Milliarden Dollar erzielt. Das ist das geringste Plus seit Januar 2014. Grund ist ein deutlicher Exportrückgang von 10,8 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Halbleiterausfuhren schrumpften um 29,2 Prozent, damit so stark wie seit März 2009 nicht mehr. Die Einfuhren gingen um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.
In der Dienstleistungsbilanz wurde ein Minus von 900 Millionen Dollar verbucht. Das Defizit fiel damit so gering wie seit 29 Monaten nicht mehr aus.
Der Leistungsbilanzüberschuss in den ersten fünf Monaten belief sich auf 15,53 Milliarden Dollar. Das liegt weit unter der Prognose der Notenbank, die mit einem Überschuss von 24,5 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr rechnete.