Ein russisches Militärflugzeug hat am Dienstag zweimal den südkoreanischen Luftraum verletzt.
Für Südkorea ist es das erste Mal, dass ein ausländisches Militärflugzeug seinen Luftraum verletzt hat.
Nach Angaben der südkoreanischen Streitkräfte drang ein Frühwarnflugzeug des Typs A-50 am Dienstagvormittag in den Luftraum über den Felseninseln Dokdo im Ostmeer ein. Die Verletzung des Luftraums wurde einmal wiederholt. In dessen Zuge gaben südkoreanische Kampfflugzeuge über 360 Warnschüsse aus bis zu einem Kilometer Entfernung vor dem russischen Flugzeug ab.
Zuvor am heutigen Dienstag waren jeweils zwei chinesische und russische Militärflugzeuge unangemeldet in Südkoreas Luftüberwachungszone geflogen. Zu den russischen Maschinen gehörte offenbar nicht das Flugzeug, das wenige Minuten später Südkoreas Luftraum verletzte.
Der Nationale Sicherheitsberater im Präsidialamt Chung Eui-yong hat bei Moskau scharf protestiert. In einer Botschaft an seinen russischen Amtskollegen Nikolai Patruschew schrieb Chung, Seoul nehme den Vorfall sehr ernst. Im Falle einer Wiederholung eines solchen Vorfalls würde zu deutlich stärkeren Gegenmaßnahmen gegriffen, teilte die Sprecherin des Präsidialamtes Ko Min-jung mit. Chung bat den russischen Föderations-Sicherheitsrat darum, angemessene Maßnahmen zu treffen.
Unterdessen hat das südkoreanische Außenministerium den chinesischen Botschafter in Seoul Qiu Guohong einbestellt, um gegen die Verletzung der Luftüberwachungszone zu protestieren. Der russische Botschafter in Seoul wird voraussichtlich ebenfalls einbestellt werden.