Wirtschaft
Seoul erwartet auch bei Verlust von Entwicklungsland-Status kaum Veränderungen im Agrarbereich
Write: 2019-07-30 09:11:47 / Update: 2019-07-30 11:22:09
Südkorea erwartet auch für den Fall, nicht länger als Entwicklungsland eingestuft zu werden, kaum Veränderungen hinsichtlich Agrarzöllen und -subventionen.
Das teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Zuvor hatte es Sorge über eine kräftige Senkung der Agrarzölle gegeben. Denn US-Präsident Donald Trump hatte gefordert, dass die Welthandelsorganisation eine Reihe von wohlhabenden Ländern, einschließlich Südkoreas, nicht länger als Entwicklungsland einstufen und ihnen damit Vorteile gewähren soll.
Die Forderung, dass die Industrienationen die Zölle im Zeitraum von fünf Jahren um 50 bis 70 Prozent, und die Entwicklungsländer binnen zehn Jahren um 33 bis 47 Prozent senken sollen, beruhe auf einem nicht mehr gültigen Dokument der WTO von 2008. Daher würden die aktuellen Zollsätze für landwirtschaftliche Erzeugnisse, die Südkorea seit 1995 anwende, auch künftig gelten, hieß es. Für Reis gilt ein 513-prozentiger Zollsatz.
Die Obergrenzen für die Agrarzölle und -subventionen in einzelnen Mitgliedsländern werden in den WTO-Listen der Zugeständnisse für jedes Land aufgeführt, die aus dem Jahr 1995 stammen.
Die aktuellen Agrarzölle stellten einen Teil der WTO-Abkommen dar. Deren Korrektur müsse von den Mitgliedsländern einstimmig beschlossen werden, hieß es.
Die Sorge, dass die Obergrenze für die Agrarsubventionen in Südkorea von derzeit 1,49 Billionen Won auf 819,5 Milliarden Won sinken werde, beruhe ebenfalls auf dem nicht mehr gültigen WTO-Dokument von 2008. Dass ein solcher Fall eintrete, sei kaum wahrscheinlich, so das Ministerium.
Die Obergrenze werde bis zu den nächsten Verhandlungen auf dem aktuellen Niveau gehalten. Derzeit sei es ungewiss, ob und wann Agrarverhandlungen aufgenommen würden, hieß es weiter.
Die Redaktion empfiehlt