Infolge des Boykotts japanischer Produkte als Reaktion auf die Exportrestriktionen haben japanische Marken starke Umsatzrückgänge in Südkorea erlitten.
Nach Angaben der Finanzaufsicht halbierten sich die Kreditkartenumsätze führender japanischer Marken in der vierten Juliwoche verglichen mit der letzten Juniwoche. Der Japan-Boykott begann nach der Verschärfung der Exportkontrollen Japans für drei Schlüsselmaterialien gegenüber Südkorea Anfang Juli.
Der Bekleidungseinzelhändler Uniqlo verbuchte den stärksten Rückgang. Seine Kreditkartenumsätze schrumpften um mehr als 70 Prozent.
Am Markt für Importbier wurde Japan auf Platz drei verdrängt, nachdem es in den letzten zehn Jahren stets Spitzenreiter geblieben war. Die Bierimporte aus Japan gingen im Juli um 45 Prozent verglichen mit dem Vormonat zurück. Belgische Biere rückten auf Platz eins vor, gefolgt von Produkten aus den USA.
Experten richten die Aufmerksamkeit darauf, dass der Boykott über soziale Netzwerke verbreitet wird und sich die Bürger freiwillig daran beteiligen. Sie rechnen damit, dass der Boykott lange anhalten wird.
Jedoch werden auch Nebenwirkungen befürchtet, da Südkorea und Japan wirtschaftlich sehr aufeinander angewiesen sind. Der Boykott könnte auch koreanischen Kleinhändlern und –unternehmern Schäden antun, heißt es.