In Südkorea steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die staatlich anerkannten digitalen Zertifikate abgeschafft werden.
Laut der IT-Branche werden solche Zertifikate de facto abgeschafft, sollte ein Änderungsentwurf zum Gesetz zu digitalen Unterschriften am Mittwoch im Parlament gebilligt werden. Im Mittelpunkt der Revision steht, dass zwischen staatlich anerkannten und privaten Zertifikaten nicht mehr unterschieden wird.
Das offizielle Zertifizierungssystem wurde vor 21 Jahren eingeführt und konnte sich trotz Kritik wegen Unbequemlichkeiten bisher behaupten. Es wird jedoch erwartet, dass nach dem neuen Gesetz digitale Unterschriften bevorzugt würden, die mittels neuen Technologien entwickelt wurden.
Zu den repräsentativsten privaten Dienstleistungen digitaler Unterschriften zählt Kakao Pay Certification des IT-Unternehmens Kakao. Nach der Einführung im Juni 2017 erreichte die Zahl der Nutzer Anfang Mai dieses Jahres die Zehn-Millionen-Marke.
Beliebt ist auch PASS, eine Applikation zur Selbstzertifizierung, die von den drei großen Mobilfunkanbietern SK, KT und LG U+ sowie dem Sicherheitsunternehmen Aton entwickelt wurde. Anfang dieses Jahres, neun Monate nach der Einführung, wurde das Zertifikat zehn Millionen Mal ausgestellt.
Darüber hinaus gibt es auch BankSign, ein vom Koreanischen Bankenverein 2018 eingeführtes gemeinsames Zertifikat. Sein Vorteil liegt darin, dass es bei vielen Banken genutzt werden kann.