In Südkorea sind letztes Jahr offenbar weniger Kinder geboren worden als in Nordkorea.

In Südkorea seien letztes Jahr weniger als 300.000 Kinder zur Welt gekommen, schreibt Lee Tae-yeol, leitender Forscher am Koreanischen Institut für Versicherungsforschung, in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht. 

Von den 1950er bis zu den 1970er Jahren wurden in Südkorea mehr als doppelt so viele Kinder im Jahr geboren wie in Nordkorea. Seit den 1990er Jahren schrumpfte die Differenz immer schneller. In den Jahren von 2015 bis 2020 lag die Geburtenzahl in beiden Koreas im 300.000er-Bereich. 

Laut einer Bevölkerungsprognose der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2019 wird die Zahl der Geburten in Nordkorea im Zeitraum von 2020 bis 2025 auf 1,76 Millionen geschätzt. Damit wird die für Südkorea prognostizierte Zahl von 1,74 Millionen übertroffen. 

Die Geburtenzahl in Südkorea sei auch 2019 noch einmal zurückgegangen und habe bei etwa 300.000 gelegen. Es sei daher sehr wahrscheinlich, dass Südkorea bereits hinter Nordkorea zurückgefallen sei, wo sich die Geburtenzahlen stabil entwickelten, sagte Lee. 

Nach Angaben des Statistikamts im Januar wurden von Januar bis November letzten Jahres in Südkorea 254.000 Kinder geboren. Damit stehe praktisch fest, dass der Wert für das gesamte Jahr unter 300.000 betrage, so die Behörde.