Die Abhängigkeit Südkoreas von japanischen Materialien und Teilen ist, etwa zwei Jahre nach der Einführung der Exportrestriktionen Japans gegenüber Südkorea, auf ein Allzeittief gesunken.
Das wird als Ergebnis der Bemühungen der südkoreanischen Regierung und von Unternehmen um die Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit und die Stabilisierung der Lieferkette in den Bereichen Materialien und Teile betrachtet, nachdem Japan im Juli 2019 Kontrollen für die Lieferungen von drei Schlüsselmaterialien für Halbleiter und Displays an Südkorea verschärft hatte.
Laut Daten des Ministeriums für Handel, Industrie und Energie beliefen sich die Importe japanischer Materialien und Teile im Zeitraum von Januar bis April auf 9,69 Milliarden Dollar. Das macht 15 Prozent der gesamten Einfuhren dieser Waren in Höhe von 64,79 Milliarden Dollar aus.
Der Anteil Japans sank um 1,1 Prozentpunkte nach 16,1 Prozent im selben Vorjahreszeitraum. Damit wurde der niedrigste Stand seit der Einführung der entsprechenden Statistiken im Jahr 2001 verbucht.
Im Gegensatz dazu stieg der Anteil der Importe aus Taiwan im selben Zeitraum von 8,3 Prozent auf 9,3 Prozent. Der Anteil chinesischer Produkte kletterte von 29,1 Prozent auf 30,1 Prozent.
Die südkoreanische Regierung hatte kurz nach der Einführung der Ausfuhrbeschränkungen Maßnahmen zur Verstärkung der Wettbewerbsfähigkeit bei Materialien, Teilen und Ausrüstung vorgelegt und sich aktiv für die einheimische Entwicklung relevanter Technologien, Investitionen und die Diversifizierung der Lieferkette eingesetzt. Einigen Unternehmen gelang mittlerweile die lokale Produktion von Halbleiterausrüstung. Die Importquellen konnten ebenfalls diversifiziert werden.