Die Ratingagentur Fitch rechnet nach der Wahl von Yoon Suk Yeol von der Oppositionspartei Macht des Volks zum Staatspräsidenten nicht mit grundlegenden Änderungen der Fiskalpolitik.
Im Wahlkampf hätten sowohl Yoon als auch der Kandidat Lee Jae-myung von der Minjoo-Partei Koreas einen Nachtragshaushalt von bis zu 50 Billionen Won (40 Milliarden Dollar) vorgeschlagen. Die Aussichten für die Verabschiedung des Extrabudgets seien gut, teilte die globale Ratingagentur mit. An ihrer Prognose hoher Haushaltsdefizite in den nächsten zwei Jahren halte sie fest.
Yoons Bemühungen um eine Durchsetzung seiner fiskalischen und wirtschaftlichen Prioritäten könnten durch die Dreifünftelmehrheit der Minjoo-Partei in der Nationalversammlung eingeschränkt werden. Dies gelte zumindest bis zu den nächsten Parlamentswahlen im Jahr 2024, hieß es weiter.
Fitch rechnet aber mit wesentlichen außenpolitischen Veränderungen unter dem neuen Präsidenten, einschließlich einer härteren Gangart gegenüber Nordkorea. Yoon werde Südkorea wahrscheinlich enger an den geostrategischen Positionen der USA ausrichten. Das könnte zu Spannungen mit China führen, die das Potenzial hätten, die Aussichten für das Wirtschaftswachstum in Südkorea zu beeinflussen, prognostizierte Fitch.
Die Ratingagentur hatte im Januar Südkoreas Bonität bei AA- mit Ausblick „stabil“ belassen.