Südkorea hat im April in der Leistungsbilanz erstmals seit zwei Jahren ein Defizit verbucht.
Grund sind der infolge der gestiegenen Preise von Importrohstoffen geschrumpfte Überschuss in der Warenbilanz und die Dividendenausschüttung von Unternehmen im Ausland.
Laut der Zentralbank am Freitag wurde im April nach vorläufigen Schätzungen ein Defizit in Höhe von 80 Millionen Dollar verbucht.
Dazu kam es, nachdem Südkorea in seiner Leistungsbilanz seit Mai 2020 bis März dieses Jahres stets ein Plus aufgewiesen hatte.
In der Warenbilanz schrumpfte der Überschuss im Vorjahresvergleich um zwei Milliarden auf 2,95 Milliarden Dollar.
Die Ausfuhren stiegen zwar dank des Aufschwungs bei Halbleitern und Erdölprodukten um 11,2 Prozent auf 58,93 Milliarden Dollar. Die Einfuhren wuchsen jedoch stärker, und zwar um 16,5 Prozent auf 55,98 Milliarden Dollar. Der Import von Kohle schnellte um 148,2 Prozent in die Höhe, der von Gas stieg um 107,3 Prozent. Bei Erdöl wurde ein Anstieg von 78,4 Prozent verzeichnet, bei Erdölprodukten von 36 Prozent.
In der Dienstleistungsbilanz wurde ein Überschuss in Höhe von 570 Millionen Dollar erzielt, nach einem Defizit in Höhe von 130 Millionen Dollar im April letzten Jahres.