Südkorea hat erstmals seit 28 Jahren ein Handelsdefizit gegenüber China verbucht.
Wie der Koreanische Zolldienst mitteilte, habe sich das Defizit im Mai auf 1,1 Milliarden Dollar und im Juni auf 1,2 Milliarden Dollar belaufen.
Laut Beobachtern sei dies das Resultat einer Abhängigkeit von chinesischen Importen, während die südkoreanischen Ausfuhren ins Reich der Mitte stagnierten.
Zwar geben einige Experten zu bedenken, dass die Lockdowns in China erheblich zu dem Handelsdefizit beigetragen hätten. Andere wiederum sehen strukturelle Veränderungen im südkoreanischen Außenhandel mit China als Grundursache.
Nach politischen Änderungen in China ab Ende der 2000er Jahre seien die Exporte südkoreanischer Zwischengüter zurückgegangen, während die Importe chinesischer Fertigwaren gestiegen seien.
Einige Experten raten Südkorea daher, verstärkt in andere Regionen zu exportieren. Beispielsweise sollten mehr Ausfuhren in die Mitgliedsländer des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN gehen. Denn gegenüber diesen Ländern verbuche Südkorea immer wieder Handelsüberschüsse.