In den letzten 30 Jahren seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Südkorea und China hat die Volksrepublik ein rapides Wachstum bei der Wirtschafts- und Technologiekraft erzielt, als dessen Folge vergrößert sich die Differenz zwischen beiden Ländern immer mehr.
Diese Einschätzung teilte der südkoreanische Unternehmerverband FKI am Mittwoch, dem 30. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen, mit.
Die Organisation wies auf die Gefahr hin, dass sich das Handelsdefizit Südkoreas gegenüber China ausweite, sollte die Differenz zwischen beiden Ländern bei der Wirtschaftskraft fortbestehen. Das koreanisch-chinesische Freihandelsabkommen müsse überarbeitet werden.
Das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Südkoreas stieg von 355,5 Milliarden Dollar im Jahr 1992 um das 5,1-Fache auf 1,79 Billionen Dollar im vergangenen Jahr. Im selben Zeitraum verbuchte China ein Wachstum um das 35,5-Fache, und zwar von 492,1 Milliarden Dollar auf 17,4 Billionen Dollar.
Das nominale BIP pro Kopf in China betrug 420 Dollar im Jahr 1992 und erreichte lediglich 5,2 Prozent desjenigen in Südkorea von 8.126 Dollar. Im Jahr 2021 kletterte Chinas Pro-Kopf-BIP auf 12.359 Dollar und erreichte 35,5 Prozent des Niveaus in Südkorea von 34.801 Dollar.
In dem von der Schweizer Wirtschaftsschule IMD erstellten Länderranking hinsichtlich der
Wettbewerbsfähigkeit überholte China inzwischen seinen Nachbarn.
Im Competitive Industrial Performance Index (CIP) der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO) lag Südkorea im Jahr 1992 an 14. Stelle und damit noch vor China an 33. Stelle. Im Jahr 2020 belegte China den zweiten Platz, während Südkorea auf Platz fünf rangierte.
Bei der Zahl der Artikel mit dem größten Weltmarktanteil vergrößerte sich Chinas Vorsprung stark. Südkorea hatte im Jahr 1993 96 solcher Waren, China 322. Im Jahr 2020 waren es jeweils 77 und 1.798.
Kim Bong-man, Chef der Abteilung für internationale Angelegenheiten des FKI, forderte, für die Verstärkung der Exportwettbewerbsfähigkeit parallel zu externen Einflussfaktoren, darunter eine Überarbeitung des Freihandelsabkommens mit China und die Beteiligung an der US-Initiative Chip 4, intern durch eine Regulierungsreform Exportgüter mit hoher Wertschöpfung zu entwickeln.