Journalistenvereinigungen in Südkorea haben die Ausladung von Kollegen des Senders MBC durch das Präsidialamt kritisiert.
Mit einer gemeinsamen Erklärung protestieren sie gegen die Entscheidung, dass MBC-Reporter nicht in der Präsidentenmaschine nach Südostasien mitreisen dürfen.
Das Präsidialamt hatte MBC am Mittwoch über diese Entscheidung informiert, zwei Tage vor dem Abflug Yoons zu einer sechstägigen Reise, die ihn nach Kambodscha und Indonesien führen wird.
Die Entscheidung sei angesichts wiederholter Fälle einer einseitigen und verzerrten Berichterstattung über auswärtige Angelegenheiten erfolgt. Sie sei unvermeidlich gewesen, um einer weiteren Berichterstattung dieser Art vorzubeugen, hatte das Präsidialamt erklärt.
Die Koreanische Journalistenvereinigung und sieben weitere Journalisten-Verbände nannten die Entscheidung in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung eine "klare Herausforderung für die Pressefreiheit", die laut Verfassung garantiert sei.
Es handele sich um eine beispiellose Unterdrückung der Presse und einen Akt der Gewalt, wenn das Präsidialamt Journalisten bestimmter Sender für die Berichterstattung über eine Auslandsreise den Zutritt zur Präsidentenmaschine verweigert und in diesem Zusammenhang Kritik des Senders am Staatspräsidenten und der Regierung als Gründe anführt.
Yoon müsse die "verfassungswidrige und in der Geschichte beispiellose Entscheidung" rückgängig machen und sich bei der Bevölkerung entschuldigen, forderten die Verbände in ihrer Erklärung.