Seoul und Tokio haben beschlossen, während der Dauer der Konsultationen über Japans Exportbeschränkungen gegenüber Südkorea das Streitschlichtungsverfahren bei der Welthandelsorganisation (WTO) wegen der Angelegenheit auszusetzen.
Die Entscheidung gab Kang Gam-chan, Generaldirektor vom Ministerium für Handel, Industrie und Energie, heute auf einer Pressekonferenz in Sejong bekannt. Die Regierungen beider Länder hätten vereinbart, in Bezug auf die Exportregulierungen bilaterale Konsultationen für eine Rückkehr zum Zustand vor Juli 2019 zügig zu führen.
Die japanische Regierung beschloss, hierfür bald einen politischen Dialog zwischen Südkorea und Japan über die Exportverwaltung zu veranstalten.
Japan hatte im Juli 2019 Ausfuhrbeschränkungen für drei Schlüsselmaterialien für Halbleiter und Displays gegen Südkorea verhängt, nachdem dessen Oberster Gerichtshof 2018 japanische Unternehmen zu Entschädigungszahlungen an frühere Zwangsarbeiter aufgefordert hatte. Japan hatte danach im August 2019 Südkorea von seiner weißen Liste der Länder gestrichen, die von vereinfachten Exportverfahren profitieren.
Daraufhin hatte Südkorea im September 2019 bei der WTO eine Klage gegen Japans Schritte eingereicht.