Die Universität Kassel hat die Friedens-Mädchenstatue zum Gedenken an die Opfer sexueller Gewalt durch Japan in Kriegszeiten abgebaut.
Nach Angaben der in Berlin ansässigen Bürgerorganisation Korea Verband am Donnerstag (Ortszeit) entfernte die Universitätsleitung am Vormittag des Tages überraschend die im Juli vergangenen Jahres vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) aufgestellte Statue.
Laut der Organisation standen sich das Präsidium, das die Entfernung der Statue verlangte, und der AStA in der Frage gegenüber, und die Verhandlungen liefen noch. Es sei schockierend, dass die Universitätsleitung einseitig ohne Absprache mit dem Ausschuss die Räumung der Statue habe durchführen lassen, hieß es.
In der nächsten Woche ist an der Universität Kassel nach Angaben der Nachrichtenagentur Yonhap eine Protestkundgebung geplant, der Korea Verband sprach von einer Informationsveranstaltung.
Die Universitätsleitung hatte seit September letzten Jahres den AStA aufgefordert, das Denkmal zu entfernen. Laut dem Koreanischen Rat für Gerechtigkeit und Erinnerung in Fragen der militärischen Sexsklaverei durch Japan, eine südkoreanische Organisation für Opfer der Sexsklaverei, hatte die Forderung der japanischen Regierung nach einer Entfernung dahinter gesteckt. Wie verlautete, habe die Regierung in Tokio seit der Aufstellung der Friedensstatue im Juli letzten Jahres den Universitätspräsidenten immer wieder zu deren Abbau aufgefordert.
Der AStA der Uni Kassel hatte im Juli 2022 als erste Hochschule in Deutschland im Campusgarten des Studierendenhauses die Friedensstatue dauerhaft aufgestellt. Der AStA hatte hierfür eine Genehmigung von der Uni für die Nutzung des Geländes eingeholt, das Studentenparlament hatte eine Resolution hierfür angenommen.