Das von der Europäischen Union geplante Chip-Gesetz wird nach Einschätzung der südkoreanischen Regierung keinen direkten Einfluss auf die koreanische Industrie haben, sondern könnte eher eine Chance darstellen.
Diese Einschätzung äußerte das Ministerium für Handel, Industrie und Energie am Mittwoch in einer Pressemitteilung angesichts der Entscheidung der EU, eine europäische Version des Chips Act einzuführen. Nach dem Gesetz sollen massiv Geldmittel für eine bessere Selbstversorgung mit Halbleitern eingesetzt werden.
Sollte durch das Gesetz die Fähigkeit der EU zur Halbleiterproduktion gestärkt werden, werde der Wettbewerb auf dem globalen Halbleitermarkt verschärft, so das Ministerium. Zugleich hieß es aber, wenn die EU mit der Erweiterung der Halbleiterproduktionsanlagen beginne, könne dies zur Erweiterung der Exportmöglichkeiten für einheimische Unternehmen in den Bereichen Materialien, Teile und Ausrüstung führen, hieß es.
Das Ressort teilte weiter mit, nach seiner Bewertung enthalte der Entwurf des Chip-Gesetzes der EU keine expliziten diskriminierenden Bestimmungen gegen Offshore-Unternehmen. Da es derzeit keine Produktionsanlagen südkoreanischer Halbleiterunternehmen in der EU gebe, seien laut der Analyse der Branche die direkten Auswirkungen gering.