Südkoreas Außenminister hat am Donnerstag den chinesischen Botschafter in Seoul einbestellt.
Grund ist, dass der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin zuvor am Donnerstag gesagt hatte, dass Peking eine Einmischung anderer in die Taiwan-Frage nicht zulasse.
Anlass hierfür war ein Medieninterview von Präsident Yoon Suk Yeol, in dem er sich ablehnend zu Versuchen einer gewaltsamen Veränderung des Status quo in Taiwan geäußert hatte.
Wang riet Seoul dazu, an der "Ein-China-Politik" festzuhalten, die Lösung der Taiwan-Frage sei Chinas Angelegenheit.
Das Seouler Außenministerium reagierte darauf umgehend und nannte die Reaktion des chinesischen Sprechers eine "unsägliche" Erklärung als Reaktion auf Yoons Erwähnung des universell gültigen Prinzips der Ablehnung gewaltsamer Veränderungen.
Der Erste stellvertretende Außenminister Chang Ho-jin habe am Abend Botschafter Xing Haiming einbestellt und scharf protestiert. Die Aussage des Sprechers sei "unhöflich" und eine "große diplomatische Unhöflichkeit" gewesen.
Chang habe laut Berichten von China Anstrengungen gefordert, damit sich der Vorfall nicht zu einem unnötigen Hindernis für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen entwickelt.