Präsident Yoon Suk Yeol wird am Sonntag am Sitz des Präsidialamts in Seoul mit dem japanischen Premierminister Fumio Kishida zu Spitzengesprächen zusammenkommen.
Das Treffen erfolgt eineinhalb Monate nach Yoons Besuch in Japan im März.
Das markiert die Wiederaufnahme der Shuttle-Diplomatie (Pendeldiplomatie) seit zwölf Jahren.
Auf der Tagesordnung werden die Sicherheit, die Hightech-Industrie, die Wissenschaft und Technologie sowie die Jugend- und Kulturkooperation stehen.
Sensible Themen wie eine gemeinsame Untersuchung kontaminierten Wassers aus dem Atomkraftwerk Fukushima werden noch koordiniert. Solche müssten nicht ausgeschlossen werden, erläuterte das Präsidialamt.
Wie verlautete, werde Kishida nach der Ankunft in Südkorea zuerst den Nationalfriedhof in Seoul besuchen.
Im Anschluss an das Gipfeltreffen ist eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. Eine gemeinsame Erklärung wird es jedoch laut Berichten nicht geben.
Ein Abendessen, an dem Yoon und Kishida zusammen mit ihren Ehefrauen teilnehmen werden, wird Berichten zufolge in Yoons Residenz im Seouler Viertel Hanam-dong stattfinden.
Im Vorfeld von Kishidas Besuch betonten einige Bürgerorganisationen in Südkorea, dass eine Entschuldigung für die Zwangsmobilisierung zur japanischen Kolonialzeit vorausgehen sollte. Sie forderten von Kishida eine positive Haltung.
Sie verlangten auch ein entschlossenes Vorgehen in Bezug auf die geplante Ableitung kontaminierten Wassers aus dem Atomkraftwerk Fukushima. Man sollte Japan keinen Ablass erteilen, hieß es.
Eine Bürgergruppe in Japan betonte in einer Erklärung, dass Kishida sich für die Kolonialherrschaft und die Zwangsmobilisierung in Korea entschuldigen müsse, um zukunftsorientierte Beziehungen zwischen Südkorea und Japan zu ermöglichen.