Ein 21-köpfiges südkoreanisches Expertenteam wird am Sonntag zu einem sechstägigen Besuch nach Japan reisen, um vor der geplanten Ableitung verstrahlten Wassers aus dem Atomkraftwerk Fukushima ins Meer eine Vor-Ort-Inspektion vorzunehmen.
Das gab Park Gu-yeon, stellvertretender Direktor des Büros für die Koordinierung der Regierungspolitik, am Freitag in Seoul bekannt.
Die Regierung wolle durch die Inspektionen den Stand des Betriebs der Anlagen zur Aufarbeitung und Ableitung kontaminierten Wassers und Japans Fähigkeiten zur Analyse radioaktiver Stoffe überprüfen. Zudem würden weitere erforderliche Maßnahmen für die Gesundheit und Sicherheit der Bürger ausgearbeitet, hieß es.
Angeführt wird das Team vom Vorsitzenden der Kommission für nukleare Sicherheit, Yoo Guk-hee. Er wird von Experten für Atomkraftanlagen, Strahlung und Radioaktivität in der Meeresumwelt begleitet. Getrennt davon wird eine etwa zehnköpfige Beratungsgruppe eingesetzt. In ihr sind auch Experten des Privatsektors vertreten.
Das Inspektionsteam wird am Montag an einer technischen Sitzung und einer Frage- und Antwortstunde mit Vertretern der zuständigen japanischen Behörden teilnehmen. Am Dienstag und Mittwoch werden die Experten sich einen Eindruck vom Umgang mit kontaminierten Wasser aus dem AKW Fukushima Daiichi verschaffen. Am Donnerstag werden auf einer Sitzung technische Fragen eingehend erörtert. Auch eine Frage- und Antwortstunde mit Behördenvertretern auf der Grundlage der Ergebnisse der Vor-Ort-Inspektion ist geplant.
Südkorea und Japan hatten sich auf die Vor-Ort-Inspektion koreanischer Experten in Fukushima beim Spitzentreffen am 7. Mai in Seoul geeinigt.