Einwohner in Nordkorea haben laut BBC in geheimen Interviews berichtet, dass ihre Nachbarn infolge der Nahrungsmittelknappheit verhungert seien.
Der britische Sender berichtete am Mittwoch (Ortszeit), dass er mit Hilfe der auf Nordkorea spezialisierten Onlinezeitung Daily NK heimlich drei Einwohner interviewt habe, die in Pjöngjang und nahe der Grenze zu China lebten.
Sie erzählten BBC, dass sie seit der Schließung der Grenze zu China Angst hätten, entweder zu verhungern oder wegen der Missachtung von Vorschriften hingerichtet zu werden.
Experten sagten laut dem Sender, dass die Aussagen in den Interviews darauf hindeuteten, dass sich Nordkorea in der schlimmsten Situation seit der Hungersnot in den 1990er Jahren befinde.
Sogar Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un habe den Ernst der Lage angedeutet. Er habe einmal offen von einer Nahrungsmittelkrise gesprochen. Trotzdem habe er der Finanzierung seines Atomwaffenprogramms Vorrang eingeräumt, hieß es.
Nordkorea habe letztes Jahr 63 ballistische Raketen getestet, die Gesamtkosten für diese Tests würden auf mehr als 500 Millionen US-Dollar geschätzt. Das übertreffe den Betrag, der benötigt werde, um Nordkoreas jährliche Getreideknappheit auszugleichen, hieß es in dem Bericht des Senders weiter.