Nordkorea wird laut Prognose eines US-Geheimdiensts bis 2030 seine Atomwaffen sehr wahrscheinlich eher als Mittel verwenden, um andere Länder politisch und diplomatisch unter Druck zu setzen, als für einen tatsächlichen Angriff.
Die entsprechende Meinung geht aus dem Bericht „Nordkorea: Szenarien für die Nutzung von Atomwaffen bis 2030“ hervor, den der National Intelligence Council (NIC) im Januar verfasst hatte. Das Büro des Direktors der nationalen Nachrichtendienste (ODNI) der USA gab am Donnerstag (Ortszeit) den Bericht frei.
Der NIC geht in dem Bericht davon aus, dass Nordkorea Nuklearwaffen zum Zwangszweck, zum offensiven Zweck und zum defensiven Zweck einsetzen könne. Davon sei der Einsatz zum Zwangszweck am wahrscheinlichsten.
Mit dem Zwangszweck ist gemeint, dass Nordkorea zwar nukleare Drohungen ausübt, um politische Ziele zu erreichen, jedoch gleichzeitig die Eskalationskontrolle aufrechterhält und somit versucht, das Risiko einer das Regime bedrohenden Vergeltung zu minimieren.
Der NIC sei weiterhin der Einschätzung, dass Kim Jong-un wahrscheinlich keine Atomwaffen einsetzen werde, außer wenn er glaube, dass sein Regime in Gefahr sei und dass er seine strategischen Ziele nicht mit konventionellen oder chemischen Mitteln erreichen könne, hieß es zugleich.