Die US-Beteiligungs-Private-Equity-Firma Lone Star hat die Aufhebung einer Gerichtsentscheidung beantragt, nach der Südkorea 200 Millionen Dollar Entschädigung zahlen soll.
Nach Angaben des südkoreanischen Justizministeriums am Montag hat das für das Urteil zuständige Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) zwei Tage zuvor über den Antrag informiert. Lone Star hatte Südkorea im Jahr 2012 auf fast fünf Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt.
Der Grund für den Schritt sei noch nicht bekannt. Jedoch werde davon ausgegangen, dass Lone Star mit der Höhe der Summe, zu deren Zahlung Südkorea aufgefordert wurde, nicht einverstanden sei.
Die vom Gericht veranschlagte Summe von 216,5 Millionen Dollar entspricht 4,6 Prozent der ursprünglichen Forderung von 4,68 Milliarden Dollar.
Das Justizministerium will den Antrag bis zur Frist am 5. September gründlich prüfen und sicherstellen, dass keine Steuergelder verschwendet werden.
Lone Star hatte Südkorea auf Schadenersatz verklagt, weil ein verzögertes Genehmigungsverfahren und eine zu hohe Besteuerung im Jahr 2007 den Verkauf der Korea Exchange Bank an die Bank HSBC verhindert hätten. Lone Star hatte die Anteile an der Korea Exchange Bank erst vier Jahre zuvor gekauft.
Diese wurden schließlich im Jahr 2010 an die Hana Financial Group mit Sitz in Seoul veräußert.
Nach Auffassung der südkoreanischen Regierung ist Lone Star fair und nach den gleichen Standards wie einheimische Unternehmen behandelt worden.