Die südkoreanische Zentralbank hat am Donnerstag beschlossen, den Leitzins bei 3,5 Prozent zu belassen.
Eine Zinseinfrierung erfolgte in diesem Jahr zum sechsten Mal nach Februar, April, Mai, Juli und August.
Es gibt zwar Faktoren für eine Zinserhöhung, darunter die rapide zunehmende private Verschuldung und der Anstieg des Won-Dollar-Wechselkurses auf den höchsten Stand seit elf Monaten. Angesichts der jüngsten Konsumflaute und der Wachstumsverlangsamung in großen Volkswirtschaften wie China kann jedoch nicht unbedingt mit einer eindeutigen Konjunkturerholung gerechnet werden. Deshalb will die Notenbank offenbar die Situation noch beobachten.
Wichtigster Hintergrund für die sechste Zinserfrierung in Folge ist die instabile Konjunkturlage.
Das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts Südkoreas war im zweiten Quartal zwar mit 0,6 Prozent im Vorquartalsvergleich höher als das im Auftaktquartal mit 0,3 Prozent. Jedoch wurde auf allen Gebieten, darunter privater Konsum, Exporte und Importe, Investitionen sowie Staatsverbrauch, ein Rückgang verbucht.
Das Land konnte trotzdem ein Minuswachstum vermeiden, weil die Nettoexporte aufgrund eines stärkeren Rückgangs bei den Importen als bei den Exporten zulegten.