Der nordkoreanische Botschafter in der Schweiz, Han Tae Song, hat inmitten von Schmuggelvorwürfen das Land verlassen.
Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen.
Laut dem Bericht reiste Han am Donnerstag (Ortszeit) am Internationalen Flughafen Genf ab. Er sei von Personen verabschiedet worden, die Mitarbeiter der chinesischen Vertretung zu sein schienen. Han werde anscheinend einige Tage in China bleiben, bevor er nach Nordkorea zurückkehre, hieß es.
Dem Diplomaten wurde vorgeworfen, in den Schmuggel von Elefantenstoßzähnen verwickelt zu sein. Die Ermittlungsbehörden der Südafrikanischen Republik, Simbabwes und Mosambiks teilten im September mit, gemeinsame Ermittlungen gegen einen mit einem Nordkoreaner verbundenen Schmuggelring von Elefantenstoßzähnen und Nashorn-Hörnern zu führen.
Der Endabnehmer sei ein Mitarbeiter des nordkoreanischen Ministeriums für Staatssicherheit, dahinter stecke der Botschafter Han, so der Verdacht.
Han war 1992 wegen des Vorwurfs des Schmuggels von Nashorn-Hörnern abgeschoben worden, als er in Simbabwe gedient hatte. Vor diesem Hintergrund verdichtete sich der neue Schmuggelverdacht. Es wurde berichtet, dass das Expertengremium des UN-Sanktionsausschusses zu Nordkorea und die schweizerischen Behörden Untersuchungen eingeleitet hätten.
Han ist seit 2017 als Botschafter in der Schweiz und Botschafter der nordkoreanischen Vertretung bei den Vereinten Nationen in Genf tätig gewesen.