Samsung Heavy Industries (SHI) hat den Bau von Flüssigerdgastankern auf einer russischen Werft eingestellt.

Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine getroffen. 

Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag meldete, habe das südkoreanische Unternehmen die Herstellung von Blöcken und Ausrüstung für zehn von insgesamt 15 LNG-Tankern eingestellt. Diese sollten auf der russischen Werft Zvezda gebaut werden. 

Laut einem Unternehmenssprecher wurde der Vertrag aber noch nicht annulliert. 

Nach Branchenangaben steckt hinter der Entscheidung die Befürchtung, dass die Werft sanktioniert wird. Diese könnte wegen des Kriegs auf die Liste der Specially Designated Nationals (SDN) des Amts zur Kontrolle von Auslandsvermögen (OFAC) des US-Finanzministeriums gesetzt werden. Stehen Unternehmen auf dieser Sanktionsliste, können deren Vermögenswerte eingefroren werden. Auch Geschäfte mit dem Ausland sind ihnen verboten. 

SHI hatte in den Jahren 2019 und 2020 einen Vertrag über den Bau von 15 eisbrechenden LNG-Tankern unterzeichnet. Diese waren für das russische Projekt zur Entwicklung von LNG „ARCTIC LNG-2“ gedacht. Der gesamte Vertragswert übertrifft laut Informationen vier Billionen Won (drei Milliarden Dollar). Es war der bislang größte Auftrag für Südkoreas Schiffbauindustrie.