Südkoreas Außenminister Cho Tae-yul hat erstmals seit seinem Amtsantritt im Januar ein Gespräch mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi geführt.
Das südkoreanische Außenministerium teilte mit, dass beide Minister am Dienstag bei einem telefonischen Gespräch eine Reihe bilateraler Angelegenheiten berieten. Hochrangiger Austausch, die Kooperation bei Lieferketten sowie die Nordkorea-Frage seien besprochen worden.
Beide Minister hätten ihre Absicht bekräftigt, die bilateralen Beziehungen für wichtig zu halten und zu entwickeln. Sie seien darin übereingekommen, dass für eine zukunftsorientierte Entwicklung der Beziehungen der strategische Austausch und die Kommunikation auf verschiedenen Ebenen verstärkt werden müssten.
Cho schlug darüber hinaus vor, Folgekonsultationen voranzutreiben, um die Vorbereitungen für einen Dreiergipfel mit Japan beschleunigen zu können. Wang teilte die Position mit, die Bemühungen Südkoreas als Vorsitzland des Gipfels zu unterstützen.
Auch das chinesische Außenministerium bestätigte, dass beide Minister die Wichtigkeit der strategischen Partnerschaft zwischen China und Südkorea bekräftigt haben.
Wang habe gesagt, dass China in der Politik gegenüber Südkorea Stabilität und Kontinuität bewahre und Südkorea konsistent als wichtigen Kooperationspartner betrachte.
Nach weiteren Angaben des Außenministeriums in Peking sagte Cho, dass Südkorea am Ein-China-Prinzip festhalte.
Cho äußerte sich besorgt über Nordkoreas fortgesetzte Provokationen, die Entwicklung von Atomwaffen und Raketen sowie die militärische Kooperation zwischen Nordkorea und Russland. Er rief China auf, verstärkt eine konstruktive Rolle zu spielen, damit Nordkorea auf weitere Provokationen verzichte und den Weg zur Denuklearisierung beschreite.
Cho übermittelte auch die Bedenken im In- und Ausland über die Zwangsrückführung nordkoreanischer Flüchtlinge. Er bat um eine Kooperation der chinesischen Regierung, damit nordkoreanische Flüchtlinge an gewünschte Orte weiterreisen können.
Wang sagte laut dem chinesischen Außenministerium, es gebe Gründe für die gegenwärtige Anspannung auf der koreanischen Halbinsel. Er hoffe, dass jede Partei ihre berechtigten Bedenken durch Dialog und Verhandlungen behebt, indem sie kühlen Kopf und Zurückhaltung bewahrt und keine Rhetorik anwendet, die die Spannungen verschärft.
Wang lud Cho nach China ein. Dieser schlug daraufhin Beratungen über einen detaillierten Besuchstermin vor.