Der frühere japanische Premierminister, Tomiichi Murayama, hat Südkorea und Japan aufgefordert, in die Vergangenheit zurückzublicken und darüber nachzusinnen.
Die Forderung stellte Murayama in seinem Vortrag über die Beziehungen zwischen beiden Ländern im Bürogebäude der Abgeordneten der südkoreanischen Nationalversammlung. Er reiste am Dienstag auf Einladung der Partei für Gerechtigkeit nach Südkorea.
Es sei sehr bedauerlich, dass zwischen Japan und Südkorea, benachbarten Ländern, Dissonanzen entstünden. Für eine Konfliktlösung soll eine Reflexion über die Vergangenheit vorausgehen und anschließend sollten zukunftsorientierte Beziehungen aufgebaut werden, hieß es.
Er ging auch auf die sogenannte Murayama-Erklärung von 1995 ein, in der er sich als amtierender Premier für die Invasion und Kolonialherrschaft Japans entschuldigt hatte. Premierminister Shinzo Abe habe früher vor dem Parlament erklärt, dass er die Murayama-Erklärung übernehme. Er respektiere dies und glaube, dass Abe dessen Äußerung umsetzen würde, betonte er.
Murayama forderte weiter, dass Politiker beider Länder gemäß dem Geist der gemeinsamen Erklärung von 1998 kooperien und für den Aufbau des zukunftsorientierten Verhältnisses beider Länder ihre Kräfte bündeln.
Anwesend beim Vortrag waren unter anderem Cheon Ho-sun, der Chef der Partei für Gerechtigkeit, der Chef der Regierungspartei, Hwang Woo-yea, der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Kim Han-gil, und der parteilose Abgeordnete Ahn Cheol-soo.