Ein früherer Präsidialsekretär sorgt mit der Offenbarung der mutmaßlichen Zurückhaltung des Militärs bei der Beantwortung des Beschusses der Insel Yeonpyeong durch Nordkorea für Aufsehen.
Auf das Bombardement der Insel durch Nordkorea im Jahr 2010 hatten Südkoreas Streitkräfte mit Schüssen mittels Panzerhaubitzen vom Typ K-9 reagiert. Nach dem Zwischenfall gab es Gerüchte, nach denen der damalige Präsident Lee Myung-bak befohlen habe, eine Eskalation zu verhindern.
Der damalige Chefberater für Öffentlichkeitsarbeit im Präsidialamt, Lee Dong-kwan, behauptete in seinen jüngst veröffentlichten Memoiren, dass Lee einen Angriff mit Kampfjets befohlen habe. Das Militär habe jedoch den Befehl nicht befolgt.
Präsident Lee habe gefordert, alle verfügbaren Mittel für Gegenangriffe einzusetzen. Militärs hätten jedoch unter dem Vorwand der Einsatzregeln des UN-Kommandos darauf verzichtet, den Ausgangspunkt der Provokation anzugreifen, hieß es.
Das Verteidigungsministerium wies den Vorwurf zurück und betonte, dass das Militär damals angemessen vorgegangen sei.