Die Außenminister Südkoreas und Japans führen heute Gespräche, um die Frage der Sexsklaverei der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg binnen Jahresfrist zu klären.
Die Verhandlungen werden auf der Grundlage der Ergebnisse der Diskussionen auf Direktorenebene am Sonntag geführt.
Größter Streitpunkt ist, ob Japan seine rechtliche Verantwortung für die Zwangsrekrutierung von Trostfrauen anerkennen wird.
Japan argumentiert, dass die rechtliche Frage mit dem Nebenabkommen über die Entschädigungsansprüche des Normalisierungsvertrags von 1965 geklärt sei. Dagegen ist Südkorea der Ansicht, dass das Abkommen die finanziellen Schulden und Zivilschulden betreffe und dass Japan die rechtliche Verantwortung für die Frage der Trostfrauen, eine gegen die Menschheit gerichtete Illegalität, trage.
Sollte die Frage der Verantwortung auf kreative Weise gelöst werden, könnten beide Seiten doch noch in puncto einer offiziellen Entschuldigung und Entschädigung einen gemeinsamen Nenner finden.
Japan hatte versucht, 1995 durch den Fonds für asiatische Frauen Opfer der Sexsklaverei zu unterstützen. Der Versuch scheiterte am Widerstand von Opfern, da es sich um keine Entschädigung auf staatlicher Ebene gehandelt habe.