Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) könnte Nordkorea erneut die Wiederaufarbeitung von gebrauchten Kernbrennstoffen in Yongbyon für den Atomwaffenbau gestartet haben.
Es seien Aktivitäten am Fünf-Megawatt-Reaktor, der Anlage zur Urananreicherung und der Wiederaufbereitungsanlage im Atomkomplex in Yongbyon beobachtet worden, sagte IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano am Montag (Ortszeit) in Wien vor der Presse. Anhand von Satellitenaufnahmen habe die IAEA Anzeichen für die Wiederinbetriebnahme festgestellt.
Die IAEA habe jedoch keine Inspektoren vor Ort und verfolge die Entwicklungen lediglich anhand von Satellitenaufnahmen. Daher könne die Organisation ihre Angaben nicht mit Sicherheit machen, fügte er hinzu.
Diesbezüglich hatte der US-Geheimdienstchef James Clapper im Februar gewarnt, dass Nordkorea binnen wenigen Monaten aus gebrauchten Kernbrennstoffen Plutonium gewinnen werde. Die auf Nordkorea spezialisierte US-Webseite 38 North wies anhand von im Mai erstellen Satellitenaufnahmen darauf hin, dass Nordkorea entweder die Wiederaufbereitung begonnen habe oder Vorbereitungen dafür treffe.