Ein nordkoreanischer Damm an der innerkoreanischen Grenze befindet sich nahe an der Kapazitätsgrenze.

Das lässt sich auf im Juni vom südkoreanischen Satelliten Arirang aufgenommenen Satellitenbildern erkennen, die KBS vorliegen. Die Bilder zeigen, dass im Hwanggang-Damm am Fluss Imjin viel Wasser gespeichert ist.

Ein Vertreter einer Institution für Wassermanagement sagte, dass Nordkorea den Pegel bei 108 Meter halte, was nahe am Maximum von 114 Meter liege. Dies sei außergewöhnlich, da Nordkorea in den vergangenen Jahren vor der Monsunregenzeit den Pegel stets unter 100 Meter gehalten habe.

Der Hwanggang-Damm befindet sich 46 Kilometer entfernt von der militärischen Demarkationslinie, nur etwa zehn Kilometer entfernt steht der südkoreanische Gunnam-Damm.

Sollte Nordkorea 500 Tonnen Wasser pro Sekunde aus dem Hwanggang-Damm ablassen, wird es lediglich 30 Minuten dauern, bis das Wasser ab der Demarkationslinie den Gunnam-Damm in Südkorea erreicht. Der Gunnam-Damm kann 71 Millionen Tonnen Wasser aufnehmen, nur ein Fünftel der Kapazität des Hwanggang-Damms von 350 Millionen Tonnen. Daher ist die südkoreanische Anlage anfällig für einen plötzlichen Wasserablauf in Nordkorea.