Nach Informationen aus Regierungskreisen will eine Gruppe nordkoreanischer Arbeiter in Russland nach Südkorea gelangen.
Eine Regierungsquelle teilte KBS mit, dass zehn Bauarbeiter Ende August das südkoreanische Konsulat in Sankt Petersburg kontaktiert hätten. Sie hätten ihre Absicht bekannt gemacht, vor dem nordkoreanischen Regime zu fliehen.
Die Arbeiter hätten sich aus ihrer Unterkunft geschlichen und seien nun unterstützt von einer internationalen Menschenrechtsorganisation an einem sicheren Ort. Die Regierung berate mit der Organisation darüber, auf welchem Wege die Arbeiter nach Südkorea gelangen können.
Die Mitglieder der Gruppe hätten Kenntnis von der Flucht des hohen Diplomaten Thae Yong-ho aus London und von Restaurantangestellten in China.
Schlechte Arbeitsbedingungen und wachsender Druck seitens der Behörden, mehr Geld nach Nordkorea zu überweisen, hätten die Arbeiter in Russland zur Flucht veranlasst. Auch Sorge um ihre eigene Sicherheit habe eine Rolle gespielt.
Es ist das erste Mal, dass nordkoreanische Arbeiter im Ausland ohne die Hilfe von Schleusern oder Vermittlern bei einer südkoreanischen diplomatischen Vertretung anklopften, um nach Südkorea gelangen zu können.
Nach Schätzungen sind rund 2.000 Nordkoreaner auf Baustellen oder in Fabriken in Russland beschäftigt. Die meisten von ihnen arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen. Im Juni waren zwei Nordkoreaner auf Baustellen gestürzt und an ihren Verletzungen gestorben.