Präsidentin Park Geun-hye hat sich de facto bereit gezeigt, die von ihr im Alleingang beschlossene Nominierung von Kim Byong-joon zum neuen Ministerpräsidenten zurückzuziehen.

Beim Gespräch mit Parlamentssprecher Chung Sye-kyun heute Vormittag im Parlament hat Park das Parlament gebeten, selbst einen Kandidaten für den Posten des Ministerpräsidenten vorzuschlagen.

Sie sei zu einem Treffen mit Chung ins Parlament gekommen, weil sie die Normalisierung der Staatsführung als wichtige Aufgabe erkenne. Wenn das Parlament einen Kandidaten vorschlage, wolle sie ihn ernennen und das Kabinett leiten lassen. Zudem hat Park das Parlament gebeten, bei der Überwindung der ernsthaften Wirtschaftsnot eine führende Rolle zu übernehmen.

Dazu soll Parlamentssprecher Chung aus dem Oppositionslager gesagt haben, die Befugnisse des Ministerpräsidenten sollten klar definiert werden. Ein Kandidat, den die Opposition ablehne, sei nicht denkbar.

Ein vom Präsidialamt vorgeschlagenes Treffen mit Oppositionsführern kam nicht zustande. Einige Oppositionsabgeordnete haben mit Plakaten die Staatschefin zum Rücktritt aufgefordert, als sie am Parlament eintraf.

Park wurde von der Opposition scharf kritisiert, nachdem sie der Forderung der Opposition zur Bildung eines überparteilichen Kabinetts kein Gehör geschenkt hatte und einseitig Kim als neuen Ministerpräsidenten vorschlug.