Laut einem geflüchteten nordkoreanischen Diplomaten ist Nordkoreas Verteidigungsminister Hyon Yong-chol als Folge von Abhöraktivitäten hingerichtet worden.
Die entsprechende Äußerung machte Thae Yong-ho, der frühere Gesandte in der nordkoreanischen Botschaft in London, bei einer Diskussion mit dem parlamentarischen Geheimdienstausschuss am Montag hinter verschlossenen Türen. Thae war im August mit seiner Familie nach Südkorea geflüchtet.
In Nordkorea werde die Überwachung mit dem Rang intensiver. Das Abhören in den eigenen Wohnräumen sei zur Normalität geworden. Verteidigungsminister Hyon Yong-chol sei letztes Jahr hingerichtet worden, weil er zu Hause etwas Falsches gesagt habe, sagte Thae.
Da Kim Jong-un jung sei und jahrzehntelang herrschen könnte, litten viele Kader unter Depressionen wegen der Verzweifelung, dass auch ihre Kinder und Enkel dem Schicksal des Sklavendaseins nicht entkommen könnten. Deshalb würden sich mehr nordkoreanische Eliten für die Flucht entscheiden, sobald sie glauben, dass sie in Südkorea so gut wie in Nordkorea leben könnten, hieß es weiter.